Alfred Heinsohn gehörte zu den ausgefallensten Malern der Künstlerkolonie

Alfred Heinsohn, geboren 1875 in Hamburg, studierte an der Kunstschule Weimar und folgte seinen Mitstudenten Rudolf Bartels und Peter Paul Draewing Ende der 1890er-Jahre nach Schwaan. Dort entstanden 1898 sehr naturalistische Gemälde, etwa vom Schwaaner "Lindenbruch" in wunderschönen Grüntönen.

Sein Stil veränderte sich. Er begann, seine Motive in flächigen Formen bis hin zur Ungegenständlichkeit zu gestalten. Als er nach dem Ersten Weltkrieg nach Hamburg zurückkehrte, war er statt von der Landschaft von Hafen- und Stadtansichten fasziniert. Seine Gemälde vom Gängeviertel, von Häuserschluchten und dem weiten, verkehrsreichen Platz vor der Börse sind expressiv und flächig hingestrichen, in kräftigen Farben, oft auf unbehandelter Leinwand oder grobem Karton.

Erfolg hatte Heinsohns deutliche Hinwendung zum Impressionismus aber offenbar nicht. Völlig verarmt nahm er sich 1927 im Alter von 52 Jahren in Hamburg das Leben.

Bilder von ihm dürften sich noch verstreut in Privatbesitz befinden. Das Kunstmuseum Schwaan kann heute zahlreiche erhaltene Zeichnungen von Heinsohn zeigen, die seine entfernten Verwandten zur Verfügung stellten. Hinterlassene Briefe und Aufzeichnungen gibt es leider nicht mehr. Deshalb erhofft sich das Kunstmuseum Schwaan gerade aus Hamburg Hinweise über Heinsohns Leben und Werk. Jede Information ist willkommen.