Kyuss Lives! bollert am heutigen Donnerstag von 19 Uhr an im Stadtpark und am Freitag in Wacken.

Comebacks von Helden unserer Jugend sind oft eine zwiespältige Angelegenheit. Alles schon gehört. Früher. Als alles viel besser war. Und es ist ja nicht so, dass das Ende der kalifornischen Wüstenbrocken Kyuss 1995 kein Anfang von anderen schönen Geschichten war. Gitarrist Josh Homme übernahm die Fackel und später auch Bassist Nick Oliveri für die famose Band Queens Of The Stone Age. Schlagzeuger Brant Bjork stieß zuerst zu Fu Manchu und etablierte sich dann als Produzent und Songschreiber. Mondo Generator und die Eagles Of Death Metal sind weitere Bands im weit verzweigten Geäst des Kyuss-Stammbaums. Na, ja, Stammkaktus trifft es vielleicht noch besser.

Die Kyuss-Zeit am meisten vermisst hat vermutlich Sänger John Garcia. Im Gegensatz zu seinen Bandkollegen kam er nach 1995 nie wirklich aus den Stiefeln, bis er vor einem Jahr Staub, Sand und Patina von den Kyuss-Songs blies und nach und nach bis auf Josh Homme - für ihn agiert jetzt Bruno Fevery - die Urbesetzung zurück nach Palm Desert holte.

Diese Fast-Reunion unter der Marke Kyuss Lives! hat aber tatsächlich keinen Rost angesetzt. Wie sandgestrahlt bollerten Stoner-Rock-Hymnen wie "Gardenia", "Freedom Run" oder "El Rodeo" im vergangenen März durch das ausverkaufte Docks - alles niederwalzend, einebnend und auffegend. Keule und Kehrblech, wüster Sturm und wüster Drang. Es heißt also, sich gut festzuhalten am 5. August beim ausverkauften Wacken Open Air - und natürlich auch einen Tag vorher im Hamburger Stadtpark. Winterhude wird planiert!

Kyuss Lives! Do 4.8., 19.00, Stadtparkbühne (S Alte Wöhr), Saarlandstraße, Eintritt 35,- an der Ak.; www.kyusslives.com