Der Buchsbaum ist der Lieblingsbaum der Hamburger. Ihm zu Ehren feiert man jedes Jahr am 7. August das Buchsbaumfest, bei dem sich unbescholtene Bürger als Buchsbaum verkleiden und künstlich die Stadt begrünen. Reglos verharrt man möglichst lang an seltsamen Orten, und derjenige, der am längsten für einen Buchsbaum gehalten wird, wird der Buchsbaumkönig.

Der Sage nach war es eben der Buchsbaum, der den König Hein Hamburg I. vor den Dänen beschützte. Hein Hamburg litt unter einer seltenen Schuppenflechte, er streifte deshalb gern durch die Natur, denn tatsächlich sah er oft Moos ähnlicher als Mann. Von der Natur fühlte er sich verstandener als von seinem Volke - der Hamburger konnte einen Mann mit langem Haar, langem Mantel und Krone noch nie so recht für voll nehmen. Trotzdem war man froh, einen König zu haben, der einem die Feinde vom Leib hielt.

Den Dänen war Hein ein Dorn im Auge, verteidigte er doch standhaft Alster und Jungfernstieg, auf die es die Dänen, nach Ottensen, nun abgesehen hatten, da es dort dänischer war als zu Hause.

Der Sage nach stellten sie Hein auf einer Wiese an der Alster, wo er in einen Hinterhalt geraten war, als er sich mit einem Mal nicht mehr bewegte. Plötzlich begannen um ihn herum Buchsbäume zu wachsen, umgaben und verbargen ihn, sodass die Dänen unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten.

Hein trat nie wieder aus diesem Buchsbaumreigen heraus. Sein Gefolge warf ihm Nahrung in das Rondell, und noch heute praktiziert man diesen Brauch, weshalb an dieser Stelle statt Buchsbäumen ein weißes, pelziges Berglein steht, das manchmal ein Geruch nach Brie umweht.

Zu Ehren Hein Hamburgs, des ersten und einzigen Königs der Hansestadt, hat man die Binnenalster angelegt, deren Form das Profil Heins zeigt. Ja, eine seltsame Geschichte, aber so sind Sagen nun einmal.