The Miserable Rich spielt Kammermusik mit Indie-Attitüde

Uebel & Gefährlich. Schön, wenn der Ort des Auftritts und die Musiker so gut zueinanderpassen: Der Dachgarten des Uebel & Gefährlich verbindet - genau wie die Band The Miserable Rich - scheinbar unvereinbare Gegensätze. Beim Balkon des Bunkers trifft die Weite der Stadt auf einschüchternde Brachialarchitektur. Heraus kommt eine seltsame Mischung aus Heimeligkeit und Kälte. The Miserable Rich wiederum hat seine Indie-Attitüde nicht mit Stromgitarren, sondern mit Cello und Violine zu Musik verwoben, der dem Etikett Kammerpop nur bedingt gerecht wird.

Das Quintett um James de Malplaquet stammt aus Brighton. Entstanden ist The Miserable Rich aus einem Konzert eines der anderen Projekte de Malplaquets, dem Duo Grape Authority. Das sollte bei der Hochzeit eines römischen Aristokratenpärchens spielen. Der Ausflug zu den übellaunigen Superreichen führte nicht nur zur Verstärkung durch drei weitere befreundete Musiker, er lieferte auch gleich den Bandnamen.

Auf ähnlich verschlungenen Wegen kam die Gruppe zu ihrem Plattenvertrag. Hazelwood-Vinyl-Plastics-Chef Wolfgang Gottlieb war so gelangweilt von einem Fußballspiel im Fernsehen, dass er anfing, sich quer durch Myspace zu klicken. Dabei entdeckte er The Miserable Rich.

The Miserable Rich Do 4.8., 20.00, Uebel & Gefährlich/Dachgarten (U Feldstraße), Feldstr. 66, Karten zu 11,70 im Vvk.; www.themiserablerich.com