Der Okkultismusschocker “Wake Wood“ erzählt auf DVD von einer Wiederbelebung

Tote zum Leben erwecken, das geht selten gut aus, wissen zumindest die Leser von Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere". Und so ist schon klar, dass in David Keatings Horrorthriller "Wake Wood" für jeden Eingriff in die Naturgesetze bitter bezahlt werden muss. In erster Line von Patrick und Louise, die ihre kleine Tochter Alice bei einem Unfall verloren haben. Um Abstand zu gewinnen und neu anzufangen, ziehen die beiden in die titelgebende Ortschaft, wo ihnen einer der Bewohner ein verlockendes Angebot unterbreitet. Für drei Tage können die trauernden Eltern ihren Liebling zurückbekommen, um Abschied zu nehmen. Tatsächlich gelingt das komplexe Wiederbelebungsritual, doch dann kommt, was kommen muss: Die Eltern mögen sich nicht wieder trennen und, noch dramatischer, Alice entwickelt sich zu einem blutgierigen Killerkind.

"Wake Wood", jetzt als DVD erschienen, ist ein recht effektiver Okkultismusschocker und mehr als das - ein weiteres Lebenszeichen der legendären Hammer Film Productions, die in den 60er- und 70er-Jahren mit Horrorstreifen wie "Haus des Grauens" und "Wie schmeckt das Blut von Dracula?" für Aufsehen sorgten. Doch ab Mitte der Siebziger erlahmte das Interesse am "Hammer Horror" und realistischer anmutende Reißer wie "Der weiße Hai" zogen das Publikum ins Kino. Hammer geriet finanziell ins Schlingern und meldete schließlich Konkurs an.

2007 reanimierte der niederländische TV-Produzent John de Mol ("Big Brother") die Kultfirma überraschend, und nach bislang drei DVD-Produktionen ist für 2012 der erste neue Hammer-Kinofilm angekündigt. Für den Geistergrusel "The Woman In Black" wurde mit Daniel Radcliffe ("Harry Potter") ein echter Star verpflichtet.

Ein guter Zeitpunkt, die Hammer-Klassiker mit Christopher Lee, Peter Cushing und Oliver Reed neu oder wieder zu entdecken. Möglich ist es dank der von Koch Media aufgelegten Hammer Horror Collection, von der bisher elf Teile erschienen sind, zuletzt "Circus der Vampire". Untote treiben auch dort ihr Unwesen. Wie in "Wake Wood" gilt: Das geht selten gut aus.

"Wake Wood", 87 Minuten, ab 18 Jahren; Internet: www.hammerfilms.com