Puddelink_Evidenz.15. Der Hamburger Künstler Peter Boué hat Gletscher erklommen und bis zu der Stelle erforscht, an der sie Endmoränen aus Geröll und Sand absetzen. Diese Sedimentablagerungen hat er in Zeichnungen festgehalten. Die Naturlandschaften wirken so unwirklich, als wären sie künstlich verändert oder sogar beschädigt. Der Schwarz-Weiß-Kontrast verstärkt diesen Eindruck.

Die schroffen Gebilde mit ihren eigenwilligen Strukturen beschreiben vergangene oder zukünftige Eiszeiten. Seine Arbeiten stellt Peter Boué heute unter dem Titel "Endmoränen" den zerklüfteten Klanglandschaften des Musikers Marquis de Fleur in der ambitionierten Reihe der Galerie Puzzelink_Evidenz im Karoviertel gegenüber.

Boué erforscht mit Vorliebe das Unheimliche und bezieht auch in der Beschreibung scheinbar untergegangener Szenerien Position im gesellschaftlichen Kontext. Dem 1957 geborenen Künstler geht es um das Sichtbarmachen von Räumen, die als "Orte außerhalb aller Orte" erscheinen, aber in der Gesellschaft verankert sind.

Peter Boué und Marquis de Fleur: Endmoränen Mo 1.8., 19.00, Puzzelink_Evidenz.15 (U Messehallen), Marktstr. 6; www.peter-boue.de