Laeiszhalle. Auch wenn der Titel des Abends, "Apotheose des Tanzes", die Annahme nahelegt, es handle sich hierbei um eine Ballettveranstaltung oder ein großartiges Dancefloor-Ereignis, ist das heutige Konzert in der Laeiszhalle doch einzig der Musik gewidmet - und der deutsch-japanischen Freundschaft.

Die währt, mit Brief und Siegel, schon länger als jede andere, die das in seiner Freundschaft anderen Staaten gegenüber leider wenig zuverlässige Deutschland je geschlossen hat: 150 Jahre alt ist der Vertrag über die deutsch-japanische Freundschaft. Zur Feier dieses Anlasses gastiert das Orchestra Ensemble Kanazawa aus der japanischen Künstlerstadt Kanazawa unter der Leitung seines Chefdirigenten Michiyoshi Inoue mit der preisgekrönten japanischen Pianistin Yoko Kikuchi, Jahrgang 1977, im Rahmen des Schleswig-Holstein Musikfestivals.

Besonders tänzerisch klingen auf den ersten Blick auch die einzelnen Programmpunkte nicht: Beethovens 7. Sinfonie, "Three Film Scores" für Streichorchester von Toru Takemitsu, schließlich Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 488, das ist hoher Kunstgenuss, bei dem das Publikum andächtig im Sessel sitzen bleibt. Immerhin hat Takemitsu in sein Spätwerk einen Walzer hineinkomponiert, dem sein Musikverlag attestiert, "schwungvoll, trotzdem melancholisch, heiter, aber mit tragischem Unterton" zu sein.

Orchestra Ensemble Kanazawa heute 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt) Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 10,- bis 49,- unter T. 0431/23 70 70