Die Bilder von Anthony Quinn, tanzend am Strand einer griechischen Insel, sind die bekanntesten der Kinogeschichte. Jetzt ist Kakoyannis tot.

Athen. Die Bilder von Anthony Quinn, tanzend am Strand einer griechischen Insel, gehören zu den bekanntesten in der Kinogeschichte. Selbst jene, die niemals Michael Kakoyannis' Drama "Alexis Sorbas" gesehen haben, werden von den Klängen der Sirtaki-Musik in ihren Bann gezogen. Kakoyannis starb gestern in Athen. Er wurde 89 Jahre alt. Der auf Zypern geborene Filmemacher war vor zehn Tagen mit Herz- und Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Kakoyannis wurde am 11. Juni 1921 in Limassol geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in London, später wechselte er ins Theaterfach, studierte Schauspielerei und Regie, ebenfalls in London.

Schon kurz nach seinem Schauspieldebüt 1947 beschloss Kakoyannis, sich ganz der Regiearbeit zu widmen, und zog nach Griechenland. Sein erster Film entstand 1954, und schon ein Jahr später erhielt er erste internationale Anerkennung für "Stella" mit der damals noch unbekannten Melina Mercouri in einer Hauptrolle. Es folgten die Filme "Ein Mädchen in Schwarz" und "A Matter of Dignity".

Der Regisseur wurde mehrere Male für einen Oscar nominiert und gewann die begehrte Filmtrophäe 1964 für die Sorbas-Adaption des Romans von Nikos Kazantzakis mit Anthony Quinn in der Hauptrolle. Der Tanz, eigentlich eine für den Film choreografierte Abwandlung griechischer Volkstänze, ist zu einem der bekanntesten Klischees über den Mittelmeerstaat geworden.

Weitere Nominierungen erhielt Kakoyannis in der Kategorie bester fremdsprachiger Film für seine Werke "Elektra" und "Iphigenie". Neben seinem Filmschaffen arbeitete er auch als Theater- und Opernregisseur, schrieb Drehbücher und übersetzte die Werke von William Shakespeare ins Griechische. Vor einigen Jahren gründete er eine Wohltätigkeitsorganisation mit dem Ziel, den griechischen Film und das Theater zu fördern. Im Gedächtnis bleiben aber wird Kakoyannis mit "Alexis Sorbas".