Die Kunststätte Bossard öffnet bis Sonntag ihre Pforten für vier Konzerte mit hochklassigen Musikern.

Kunststätte Bossard. Kammermusik in inspirierendem Ambiente - das gibt es an diesem Wochenende in der Kunststätte Bossard bei Jesteburg in der Nordheide. Dort spielen von heute bis Sonntag junge Künstler in vier Konzerten mit wechselnden Besetzungen Werke von Haydn, Schumann, Brahms, Wagner, Géza Frid, Ernst Chausson und Ottorino Respighi.

Den Rahmen dafür bietet ein noch viel zu wenigen Hamburgern bekanntes Gesamtkunstwerk, an dem seine Erbauer Johann-Michael Bossard und Jutta Bossard-Krull ab 1911 fast vier Jahrzehnte lang gearbeitet haben: an der Integration von Gartenkunst, Architektur, Bildhauerei, Malerei, Innenausstattung und Kunstgewerbe.

Auf dem etwa drei Hektar großen Gelände überließ das Ehepaar nichts dem Zufall; das backsteinexpressionistische Wohn- und Atelierhaus von 1926, das Neue Atelier und der Kunsttempel sind fantasievoll bis in die Details ausgestaltet. Im Garten laden Baumtempel, Klostergarten, Gemüse- und Obstbaumgärten sowie Alleen zum meditativen Genießen ein. Bis heute ist die Kunststätte ein lebendiges Museum mit zahlreichen Angeboten für Erwachsene und Kinder.

Zum ganz besonderen Erlebnis wird die Kunststätte aber, wenn die Musik hinzukommt. Den Reigen der vier Konzerte eröffnen heute (19 Uhr) im Neuen Atelier die Pianistin Annika Treutler, die Bratschistin Lena Eckels und das Amaryllis Quartett; die jungen Musiker sind allesamt schon mehrfache Preisträger und befinden sich im Sprung auf die ganz großen Konzertpodien. Annika Treutler hat 2010 mit dem Deutschen Sinfonieorchester in der Berliner Philharmonie debütiert und bekam in diesem Jahr beim Deutschen Musikwettbewerb ein Stipendium sowie zwei Sonderpreise. Lena Eckels hat nach etlichen Kammermusik- und Orchesterjahren seit 2006 ihren Platz im Amaryllis Quartett gefunden. Dort kombiniert sie gemeinsam mit Gustav Frielinghaus, Lena Wirth (Violine) sowieYves Sandoz (Cello) die Klassiker der Quartettliteratur mit Unbekanntem und mit zeitgenössischen Kompositionen.

Am Sonnabend (19 Uhr) gibt es einen Liederabend mit der Altistin Ingeborg Danz, begleitet von Annika Treutler, u. a. mit Schumanns Liederkreis und Wagners Wesendonck-Liedern. Ingeborg Danz hat bereits an der Mailänder Scala, bei den Salzburger Festspielen und mit mehreren der bedeutendsten Orchester gesungen, hat mit Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe, Helmut Rilling CDs aufgenommen. Ihre wahre Leidenschaft aber gilt dem Liedgesang.

Der Klostergarten ist am Sonntag (11 Uhr) der Rahmen für die Quartett-Matinee mit dem Amaryllis Quartett. Danach kann im Garten das mitgebrachte Picknick verzehrt werden, es gibt Führungen und um 17.30 Uhr Gaumenfreuden im Café im Hof. Das Abschlusskonzert (19 Uhr) bestreiten dann noch einmal alle beteiligten Künstler; danach klingt das Kammermusikwochenende bei Wein und Musik im Neuen Atelier aus.

Sommerklang - Kammermusikfestival Fr 22.7.- So 24.7., Kunststätte Bossard (an der L 213 zwischen Jesteburg und Hanstedt, ausgeschildert von den Autobahnabfahrten Dibbersen, A 1, und Ramelsloh, A 7). Karten: 25,-/erm. 12,50 - Festival-Abo 80,-/ erm. 40,-. Komplettes Programm und Infos: www.sommerklang-festival.de .