Daniel Lanois und Black Dub amheutigen Donnerstag in der Fabrik.

Es sind gar nicht immer die bekannten Musiker, die unter ihren Kollegen den höchsten Stellenwert besitzen. Manchmal kommen bei Insider-Diskussionen noch ganz andere Namen ins Spiel. Einer dieser "musician's musician" ist Daniel Lanois. Der Kanadier arbeitet überwiegend als Produzent für andere Musiker. Nur ab und zu sucht er selbst einmal die Bühne. Jetzt spielt er mit seiner neuen Formation Black Dub in der Fabrik.

Dass er überhaupt wieder auf der Bühne stehen kann, verdankt Lanois der Kunst der Ärzte, seiner robusten Konstitution - und dem Glück. Im vergangenen Jahr legte sich der Kanadier nämlich mit seiner Harley Davidson heftig auf die Nase. Alle Termine wurden abgesagt. Lanois hatte gerade zusammen mit der Sängerin Trixie Whitley und dem renommierten Schlagzeuger Brian Blade die Formation Black Dub auf die Beine gestellt und ein Album aufgenommen, das er nun in Hamburg vorstellt. Es ist eine Mischung aus Rock, Zydeco, Blues, Folk, und dank der Stimme von Whitley klingt es manchmal fast schon gospelig. Dazu kommen die typischen Soundtüfteleien von Lanois, der es liebt, Klänge schweben und glitzern zu lassen.

Der Kanadier hatte mit einem selbst erfundenen Notationssystem und einem Studio im Keller der Wohnung seiner Mutter seine Karriere gestartet. Er traf Brian Eno, der ihn U2 vorstellte. Zusammen mit den Iren nahmen sie das Album "The Joshua Tree" mit Klassikern wie "I Still Haven't Found What I'm Looking For" und "With Or Without You" auf. Der Sound war brillant und sprach sich in der Branche herum. Das Schneeballsystem führte Lanois an die Regler von Peter Gabriels "So", Bob Dylans "Time Out Of Mind" und Emmylou Harris' "Wrecking Ball". Die Sängerin sprach ihn an, weil ihr nicht nur seine Arbeit für andere, sondern auch sein Soloalbum "Acadie" so gut gefiel, auf dem er Cajun-Klänge und eigene Kompositionen verarbeitete. In seiner Autobiografie "Soul Mining" schreibt der 59-Jährige über seine Motivation: "Das Unerwartete finde ich oft am aufregendsten." So gesehen kann sich das Publikum in der Fabrik auf einige Überraschungen gefasst machen.

Daniel Lanois - Black Dub Do 21.7., 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstr. 36, Karten zu 29,80 im Vvk.; www.daniellanois.com