Die Komödie “Arschkalt“ hinterlässt auch beim Publikum eisige Stimmung

Berg (Herbert Knaup) hat die Schnauze voll. Von seinem öden Job als Tiefkühlkostlieferant. Von seiner Frau, die ihn schon vor Jahren verlassen hat. Von den Geldsorgen, die ihn plagen, seit er die Firma seines Vaters in den Ruin gewirtschaftet hat. Und vor allem von seinem neuen Beifahrer Moerer (Johannes Allmayer), der ihn gnadenlos gut gelaunt zuquatscht. Berg will einfach nur seine Ruhe, aber die bekommt er nicht in André Erkaus grantiger Komödie "Arschkalt".

In "Selbstgespräche" hat André Erkau die Arbeitsbedingungen und gruppendynamischen Prozesse in einem Call-Center unter die Lupe genommen. Einen Tiefkühlkostverkäufer, der mit seinem Lieferwagen von Haus zu Haus fährt, ins Zentrum einer Sozialkomödie zu rücken ist eine viel versprechende Grundidee, und mit Herbert Knaup ist Erkau ein echter Besetzungscoup gelungen. Doch jenseits der Hauptfigur kommen die Charaktere kaum über eine schlampige Skizze hinaus. Johannes Allmayers frohsinniger Beifahrer bleibt eine Karikatur, und auch die Romanze mit einer charmanten Filialleiterin wird lieblos hineingeflickt.

Bewertung: annehmbar

Arschkalt D 2011, 90 Min., o. A., R: André Erkau D: Herbert Knaup, Johannes Allmayer, Elke Winkens, Lieke van der Stock, täglich im Cinemaxx Dammtor, Koralle, Passage, UCI Mundsburg, Zeise; www.arschkalt-derfilm.de