Hafenklang. Beim Stichwort Seattle muss man nicht lange überlegen, um die Stadt im äußersten Nordwesten der USA mit einem Wort zusammenzufassen: Rock! Jimi Hendrix wurde dort ebenso geboren wie der Grunge-Boom der frühen 90er-Jahre, als Nirvana, Pearl Jam oder Alice In Chains die Welt eroberten. Nicht zu vergessen die Indie-Bands alter und neuer Schule, von den Walkabouts bis zur großartigen Band Of Horses.

Auch in Sachen Metal hat Seattle schon einiges auf dem Eisenbuckel: Nevermore, Sanctuary, Metal Church. Seit 2006 verbreitet der knüppelharte Fünfer Black Breath mit Brocken wie "Virus" sein ansteckendes Miasma. Und das knallt auf den bisher veröffentlichten zwei Alben "Razor To Oblivion" (2008) und "Heavy Breathing" (2010) wie Bratpfanne auf Schädel. Überschallschnelles Gehacke auf dem Griffbrett entnehmen sie dem skandinavischen Death-Metal der frühen 90er-Jahre. Noch brachialer wird es, wenn auf die Bremse getrampelt wird. Unverkennbar haben sie ein Händchen für prägnante Midtempo-Nackenbrecher-Riffs und gut versteckte Melodieläufe, die stark an die räudigen Stockholmer Death-'n'-Roll-Wüteriche von Entombed erinnern.

Das liegt auch an Black Breaths Frontmann Nate McAdams, dessen Wurzeln im Hardcore-Punk unüberhörbar sind. Belfern, Bellen, Brüllen auf der letzten Faser der Stimmbänder. Ganz klar: Gefangene werden heute im Hafenklang von Black Breath und drei weiteren Bands nicht gemacht.

Black Breath, Glasses, Dangers, Goodtime Boys heute 20.30, Hafenklang (S Königstraße), Große Elbstraße 84, Eintritt 8,-; www.blackbreath.com