... und trotzdem ein Liedermacher, den man gerne kennt: Stefan Stoppok spielt im Polittbüro

Polittbüro. Kleinkunstfreunde und Liebhaber engagierter Lesungen und Theaterprojekte wissen es: Das Polittbüro hat Sommerpause. Aber wenn ein Freund des Hauses an den Steindamm kommt, machen die Betreiber Lisa Politt und Gunter Schmidt gern eine Ausnahme. Bei Stefan Stoppok hat das schon Tradition. Und der Aufwand ist ja auch nicht groß: An diesem Sonnabend spielt Stoppok wieder mal solo.

Das verspricht dennoch beste Konzertunterhaltung nach deutschem Reinheitsgebot. Außer mit seinem Gitarrenspiel überzeugt der Musiker - seine Wurzeln liegen im Folk, Blues und Rock - mit alltagsnahen satirischen, manchmal auch melancholischen Texten. Immer schnoddrig vorgetragen. Liegt wohl auch daran, dass der gebürtige Hamburger, Jahrgang 1956, eigentlich ein Kind des Ruhrpotts ist. Er wuchs ins Essen auf, bekam als Zwölfjähriger seine erste Gitarre geschenkt und zog mit 18 Jahren aus. Drei Jahre reiste er als Straßenmusiker durch Europa. Heute lebt Stoppok in Bayern.

Ob das förderlich für seine Karriere ist? Ist Stoppok mehr oder weniger egal. Immerhin steuerte er 2002 den Soundtrack zum Kinofilm "Was nicht passt, wird passend gemacht" bei.

Stoppok hat sich seine Selbstironie bewahrt. Wie heißt es auf seinem Live-Album "Stoppok - Solo" im Song "Na schön" so schön: " Von 30 Radiointerviews hast du 20 schon verpennt und wunderst dich noch immer, dass dich kaum ne Sau hier kennt." Aber: Um mit derartigen Perlen das Polittbüro zu füllen, reicht es immer wieder.

Stoppok - Solo Sa 16.7., 20.00, Polittbüro (U/S Hbf.), Steindamm 45, Restkarten zu 20,-/erm. 15,- unter T. 28 05 54 67; www.polittbuero.de