Fleetstreet. Dubstep-Enthusiasten wie Fans des klassischen House dürfte Kowton ein ziemlicher Dorn im Auge sein. Lässt der DJ doch die Grenzen zwischen wabernden Basswänden und Four-To-The-Floor-Gestampfe verschwimmen, mischt zusammen, was nach Meinung von Genre-Hardlinern nicht zusammengehört. Kowton kümmert das nicht.

Und glücklicherweise sind auch viele seiner Kollegen weniger linientreu, als man meinen möchte: Im Berliner Berghain greift Nick Höppner gern einmal zu Stücken des Briten, auch Kassem Mosse bedient sich bei Kowton. Denn das, was er da im heimischen Bristol so zusammenschraubt, klingt frisch, neu, unverbraucht. So sieht das auch der schreibende Ableger der Plattendreher-Zunft. Der zeigt sich von seinem Schaffen angetan: Es braucht nur eine Vinyl-EP, schon kommen das "DJ Magazine" und Blogger gleichermaßen ins Schwärmen und versteigen sich zu erstaunlichen Mengen von Ausrufezeichen. Ob das dumpfe Tönen des Dubstep in Kombination mit dem Marschtakt des House auch in Hamburg funktioniert, testet Kowton heute Abend zum ersten Mal.

Kowton heute 20.00, Fleetstreet-Theater (S Stadthausbrücke), Admiralitätstraße 76, Eintritt 5,-; www.fleetstreet-hamburg.de