Zwei Jahre vor der Insolvenz im Jahr 2002 hatte Leo Kirch sein riesiges Medienreich von Grund auf neu gegliedert. Für die 65 Unternehmen schuf er als Dach die Taurus-Holding GmbH & Co. KG. Darunter gab es drei Konzerne:

KirchMedia: Ihr gehörte die Aktienmehrheit an der ProSiebenSat.1 AG samt den Fernsehsendern Kabel 1 und N24, ferner die Sender Neun live und DSF, Produktionsfirmen, eine riesige Filmbibliothek mit 63 000 Stunden Programm und die KirchSport mit Rechten an der Fußball-Bundesliga, an den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 und an der Formel 1.

KirchPayTV: Das Sorgenkind der Kirch-Gruppe machte riesige Verluste. Der australische Medienzar Rupert Murdoch war mit 22 Prozent beteiligt.

KirchBeteiligungs-GmbH: Sie hielt 40 Prozent am Axel-Springer-Verlag sowie Beteiligungen an der Kinokette Cinedom und den Musik- und Produktionsfirmen FKM und Unitel, zudem an der Constantin-Film. Leo Kirch war größter Aktionär der Constantin Medien AG, zu der die Constantin Filmgruppe gehörte - der bedeutendste unabhängige deutsche Produzent und Verleiher von Video-, DVD-, Fernseh- und Kinofilmen. "Der Schuh des Manitu", "Das Parfum" oder "Wickie und die starken Männer" lockten Millionen Zuschauer in die Kinos. Das Münchner Unternehmen gehört zusammen mit dem Rechtehändler Team (Uefa-Champions-League, Eurovision Song Contest) und dem DVD-Vermarkter Rainbow der Schweizer Highlight Communications AG, die wiederum zu 47 Prozent im Besitz der Constantin Medien AG ist. Dieser Dachgesellschaft gehört auch der Fernsehsender Sport1. Der Konzern machte im vergangenen Jahr bei 470 Millionen Euro Umsatz einen Verlust von elf Millionen Euro.