Das Drama “Company Men“ ist viel zu zahm und klischeebeladen - einfach öder Hollywood-Standard.

Die Weltwirtschaftskrise macht auch vor den Chefetagen nicht halt. Eine bittere Erkenntnis für Bobby Walker (Ben Affleck), der plötzlich seinen Job verliert. Ein Job, der ihm und seiner Familie einen luxuriösen Lebensstil inklusive Porsche und Golfklub-Mitgliedschaft ermöglicht hat. Die Hoffnung, rasch wieder eine angemessene neue Anstellung zu finden, wird mit jeder Absage kleiner, und plötzlich steht die Existenz auf dem Spiel. Erst muss Walker seinen geliebten Flitzer verkaufen, dann ist das Haus dran, und schließlich wohnt die Familie wieder bei den Eltern beziehungsweise Schwiegereltern. Man sei den Aktionären verpflichtet, heißt es aus der Konzernleitung, und natürlich ist Walker nicht der Letzte, der über die Klinge springt.

Regisseur John Wells will seinen Film sicher als Kritik an der maßlosen Gier global agierender Unternehmensführer verstanden wissen, die sich nicht für Menschen, sondern nur für Börsenkurse interessieren. Doch "Company Men" ist viel zu zahm und klischeebeladen, um wirklich zum Kern des Problems vorzudringen. Dass etwas grundfalsch daran sein könnte, wenn Menschen sich ausschließlich über Erfolg im Beruf definieren, ist jedenfalls nie Thema. Und woher beim Zuschauer das Mitgefühl für gefeuerte Großverdiener kommen soll, die bis eben noch Teil des Systems waren, ist äußerst fraglich. Zumal es ihnen nur darum zu gehen scheint, möglichst rasch wieder Teil ebendieses Systems zu werden. Dass nach einigem Hin und Her ein Happy End am Horizont schimmert, ist da keine Überraschung, sondern einfach öder Hollywood-Standard.

Bewertung: belanglos

Company Men USA 2011, 105 Minuten, o. A., R: John Wells, D: Ben Affleck, Maria Belo, Tommy Lee Jones, Chris Cooper, täglich im UCI Mundsburg; www.senator.de