Die Werkschau des deutschen Films, die German Film Previews, gastierte drei Tage in Hamburg

Hamburg. Es ist eine Zusammenkunft, von der kaum jemand etwas mitbekommt, und doch macht sie Hamburg drei Tage lang zur Hauptstadt des deutschen Films. 74 Fachleute aus 32 Ländern waren zu den German Film Previews eingeladen - und deutsche Verkäufer zeigten ihnen ihre Filme. Im Cinemaxx sahen sie die Produktionen der vergangenen Monate.

"Deutsche Filme sind nach den französischen die beliebtesten aus Europa", sagt Olga Filipuk aus Moskau. Wie viele der Einkäufer war sie besonders von Tim Fehlbaums "Hell" angetan, einem Endzeit-Thriller mit Hannah Herzsprung. Zu den größten Erfolgen des deutschen Films in ihrer Heimat in jüngster Zeit zählen die Komödie "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" und "Das Leben der Anderen". Ihr Landsmann Alexey Prostyakov hielt nach Autorenfilmern Ausschau. "Tom Tykwer und Andreas Dresen sind auch bei uns bekannte Regisseure", sagte er.

Werkschauen wie diese gibt es auf jedem größeren Festival. Aber dort ist die Konkurrenz durch andere Nationen groß. "In Cannes, Venedig und Berlin ist es immer ein fürchterliches Gerenne. Hier ist es dagegen wie in einer Oase", schwärmt Prostyakov. Die Veranstaltung hatte etwas Grenzenübergreifendes. Gino Hsu aus Taiwan saß einträchtig neben seinem chinesischen Kollegen Yao Guo Qiang. Verkäufer Dirk Schürhoff von Beta Cinema freute sich über die Nachfrage nach "Hell", konnte auch den Fußballfilm "Der ganz große Traum" nach Frankreich, Spanien und Italien verkaufen.

Zum zweiten Mal gastierte die Werkschau des deutschen Films in Hamburg, machte so Werbung für das Filmland und die Stadt. Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin von German Films, war ebenso zufrieden mit der Resonanz wie Mitgastgeberin Eva Hubert, Chefin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.