Kitsch pur. Das mag sich so mancher Filmexperte bei "Grüne Tomaten" denken. Trotzdem: Ich liebe diesen Film. In 130 Minuten transportiert er den idyllischen, aber zugleich brutalen Südstaatenalltag der 1930er-Jahre, beschäftigt sich mit jenen, die in dieser patriarchalen, von Rassismus durchdrungenen Gesellschaft Außenseiter waren: selbstbewusste Frauen und Schwarze.

Idgie (Mary Stuart Masterson) und Ruth (Mary-Louise Parker) betreiben ein Café in Alabama. Die zwei schrecken mit ihrem starken Überlebenswillen vor wenig zurück, da wird schon mal ein lästiger Rassist wortwörtlich zum Barbecue serviert. Der Film verknüpft das Leben der beiden Frauen mit dem von Evelyn (Kathy Bates), einer frustrierten Hausfrau in den 90ern. Die Protagonisten verbindet der Wunsch nach Emanzipation. Dazwischen geschehen kleine Tragödien, konventionell erzählt, aber berührend. Und ja, bei diesem Film gebe ich es zu, die eine oder andere Träne ist beim Anschauen schon geflossen.

Grüne Tomaten 130 Minuten, ab 12 Jahren