Der Netz-Navigator führt heute zu einem anderen Blick auf die Menschen in der Stadt

World Wide Web. Gespräche mit Leuten, die berühmt sind, die irgendwie aus der Masse herausstechen - sei es positiv oder negativ - liest, hört oder sieht man jeden Tag. Doch was ist mit all den anderen, die durch ihr Leben gehen und deren Geschichten nicht minder spannend sein können als die der Reichen und Berühmten?

Diese Frage beantworten die "Berlinfolgen". Man sieht Fotos, die den Alltag eines Schafscherers, eines Obdachlosen oder einer Präparatorin zeigen. Dazu hört man die Stimmen der Menschen. Sie erzählen Geschichten, Miniaturen, die entschleunigen, die bewegen und manchmal auch aufregen: Zum Beispiel, wenn Joey Steffens, die Maultaschenverkäuferin, von ihrer Begegnung mit pöbelnden Neonazis erzählt.

Das Konzept der "Berlinfolgen" ist aus den USA entlehnt. Dort führte die "New York Times" die Gespräche. In der Hauptstadt arbeitet "die tageszeitung" mit dem Studio 2470 Media zusammen. Michael Hauri, Produzent bei 2470 Media und mitverantwortlich für die "Berlinfolgen", hat in diesem Jahr den Axel-Springer-Preis für junge Journalisten in der Kategorie "Internetjournalismus" gewonnen. Bei der Preisverleihung sagte Laudator Rowan Barnett, dass Hauri es schaffe, ganz nah an seine Protagonisten heranzukommen und trotzdem journalistisch fantastisch zu arbeiten. Das Lob lässt sich ohne Einschränkung auf die kurzen Einblicke in das Leben "ganz normaler" Berliner übertragen.

Berlin aus anderer Perspektive: berlinfolgen.2470media.eu