Fabrik. Irgendeiner der US-amerikanischen Soldaten, die sich 1944 auf den D-Day vorbereiteten, muss in Großbritannien das Feuer des Blues entzündet haben. Vielleicht mit einer Platte im Marschgepäck. Oder beim Singen in einer Bar. Niemand weiß es. Klar ist aber, dass sich der in den 50ern noch glühende Funke von 1961 durch Cyril Davies und Alexis Korner zur Stichflamme entwickelte. Damals gründeten die beiden mit dem späteren Stones-Trommler Charlie Watts Blues Incorporated, die erste elektrisch verstärkte Bluesband Europas. Das British Blues Revival hatte begonnen.

Zu den zahlreichen Musikern, auf die Alexis Korner auf der Bühne oder im Pub traf, gehörte auch John Mayall, ein talentierter Bluesfan aus Macclesfield bei Manchester. Ermutigt von Korner zog Mayall nach London und rief dort 1963 im Marquee Club die Bluesbreakers ins Leben. Und wie Blues Incorporated wurde Mayalls ebenso lose aufgestelltes Projekt eine Talentschmiede der britischen Rockszene.

Er entdeckte unter anderem Eric Clapton, Peter Green, Jack Bruce, Mick Fleetwood oder Mick Taylor und inspirierte Legenden wie die Rolling Stones, Yardbirds, Cream oder Led Zeppelin. Mittlerweile ist John Mayall 77 Jahre alt und hat bis "Tough" (2009) fast 60 Alben aufgenommen. Die Bluesbreakers sind seit 2008 Geschichte, aber John Mayall schreibt seine weiter, so auch am Sonntag in der Fabrik.

John Mayall So 10.7., 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Eintritt 36,-; www.johnmayall.com