Der Science Slam beweist, dass Forschung und Unterhaltung sich nicht ausschließen

Kulturhaus 73. Poetry Slams gehören zur Hamburger Abendgestaltung wie die herausgestreckte Zunge zu Albert Einstein. Und was mit Fantasien funktioniert, klappt beim Science Slam auch mit harten Fakten.

Der orientiert sich in seiner Form am poetischen Bruder. Jeder Teilnehmer hat zehn Minuten am Mikrofon, um das Publikum für sich einzunehmen, seine Konkurrenz durch überlegende Präsentation und Inhalte auszustechen. So weit, so ähnlich: Der Inhalt aber ist es, der den Science Slam vom Vorbild unterscheidet.

Im Kulturhaus 73 stellen Studenten und andere akademisch beflissene Menschen ihre Forschungsprojekte vor. Seien es Meteorologen, Mathematiker oder Sozialwissenschaftler; willkommen ist, wer etwas im universitären Umfeld selbst Verfasstes vorzuweisen hat und es ansprechend vortragen kann. Denn beim Science Slam hilft eine geniale Idee allein nicht viel. Die Juroren sind keine gestrengen Professoren, die auf Diagramme und die korrekte Verwendung des Fachvokabulars achten, sondern Vertreter des Publikums, die mit Noten von 1 (Professor Hastig doziert über Narkolepsie) bis 10 (Die Weltformel, so erklärt, dass man sich die Lachtränen aus den Augen wischt) über das urteilen, was die Preisaspiranten so zu Gehör bringen.

Moderiert wird der intellektuelle Spaß heute abend erstmals von Tobias Glufke. Der ist ein erfahrener Poetry Slammer und sorgt zwischen den Kurzvorträgen der Laborflüchtlinge für Unterhaltung ohne Formeln.

Science Slam heute 21.00, Kulturhaus 73 (S Sternschanze), Schulterblatt 73, Eintritt 5,-; www.scienceslam.de/hamburg