Überlingen. Der Schriftsteller Martin Walser kann sich vorstellen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. "Vielleicht rede ich jetzt, weil mir gerade überhaupt nichts wehtut, auch nur groß daher, aber: Da gehe ich, hoffe ich, zu Exit in die Schweiz (Sterbehilfeorganisation) und lasse mir einen anständigen Tod servieren", sagte Walser dem "Stern". Dass Sterbehilfe Grundfesten des Katholizismus erschüttert, lässt der 84-Jährige nicht gelten: "Nach unserer Religion und Kultur steht es uns angeblich nicht frei zu sterben, wie wir wollen", sagte er, "aber daran muss ich mich nicht halten." Er habe sich jedoch "zu einem mehr und mehr gläubigen Menschen entwickelt". In einem Interview mit NDR Kultur sagte Walser, er habe gelernt, die "Heiligkeit des Augenblicks" zu empfinden.