Zusammen mit Gitarrist Marco Rizzo und Basser Johny Chow thrashen die Brüder Cavalera heute im Gruenspan zusammen, was zusammen gehört

Gruenspan. Blut ist dicker als Wasser, auch wenn es kocht. Von 1984 bis 1996 warfen sich die brasilianischen Radaubrüder Max und Igor Cavalera bei Sepultura brisant geladene Thrash- und Tribal-Metalgranaten zu. Max brüllte wie ein angeschossener Bär und misshandelte seine Saiten, Igor behandelte sein Schlagzeug wie einen gefangenen Todfeind, für den man sich besonders viel Zeit nimmt. Immer fest drauf. So markierten sie zusammen mit ihren Bandkollegen Andreas Kisser und Paulo Jr. nicht nur Brasilien auf der Metal-Landkarte, sondern wurden weltweit eine der wichtigsten und erfolgreichsten Wutgruppen der 90er-Jahre.

"Arise" (1991) und "Chaos A.D." (1993) sind noch heute Meilensteine des Genres, "Roots" wurde der größte kommerzielle Erfolg. Im Schicksalsjahr 1996. Damals verlor Max Cavalera zuerst seinen Stiefsohn und anschließend das Vertrauen zu seiner Band. Die wollte seine Frau nicht weiter als Managerin beschäftigen, es kam zum Bruch. Max stieg aus und gründete 1997 Soulfly, das Verhältnis zu Bruder Igor sank in den Folgejahren auf das traurige Niveau einer Familienfehde.

Erst als auch Igor Cavalera 2006 Sepultura verließ, erlosch die Weißglut. Max lud Igor zum Gedenkkonzert für seinen Stiefsohn ein, man spielte zusammen alte Sepultura-Songs und plante ein neues Projekt: Cavalera Conspiracy. Wie in ihren besten Tagen knüppelten die Brüder auf den Alben "Inflikted" (2008) und "Blunt Force Trauma" (2011) alles nieder. Schnell, direkt, "Ultra-Violent". Zusammen mit Gitarrist Marco Rizzo und Basser Johny Chow thrasht heute im Gruenspan zusammen, was zusammen gehört.

Cavalera Conspiracy heute 20.00, Gruenspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Eintritt 30,-; www.cavaleraconspiracy.com