Die amüsante Komödie “Alles koscher!“ fordert zu religiöser Toleranz auf, die der Film auf amüsante Weise vermittelt.

Mahmud Masir ist mit sich zufrieden. Der Muslim mit pakistanischen Wurzeln lebt mit seiner Familie in London und arbeitet bei einem kleinen Taxiunternehmen. Die Gebote des Koran legt er eher großzügig aus. Auch dass sein Sohn demnächst seine Freundin heiraten will, deren Stiefvater als fundamentalistischer Prediger recht rigide Vorstellungen hat, schreckt ihn nicht - wenn es sein muss, kann Mahmud auch schon mal den Strenggläubigen verkörpern. Dann aber gerät seine Welt ins Wanken: In den Papieren seiner verstorbenen Mutter findet er eine Adoptionsurkunde. Sein richtiger Name ist Solly Shimshillewitz! Er findet sogar heraus, dass sein leiblicher Vater ganz in der Nähe lebt. Aber um den schwerkranken Mann sehen zu dürfen, muss er erst sein Judentum unter Beweis stellen, anderenfalls wird der Rabbi ihn nicht zu ihm vorlassen. Glücklicherweise findet Mahmud in seinem Nachbarn Lennie, dem er bislang antimuslimische Tendenzen unterstellte, einen wahren Freund, der ihn in die Geheimnisse des Judentums einweiht - alsbald schon sieht sich Mahmud als Redner bei einer Bar-Mizwa auf der Bühne stehen.

Was für Mahmud, der bisher ein eher pragmatisches Verhältnis zur Religion hatte, mit enormem Stress verbunden ist, erheitert den Zuschauer von "Alles koscher!" Etwa wenn sich Mahmud wiederholt in Windeseile Ausreden einfallen lassen muss. Der britische Komiker Omid Djalili versteht sich perfekt auf die Rolle des Chamäleons und weiß dabei gleichzeitig die ernste Seite des Problems zu vermitteln. Die Schlusspointe mag zwar vorhersehbar (weil gut vorbereitet) sein, unterstreicht aber doch noch einmal auf höchst gelungene Weise den Aufruf zur religiösen Toleranz, den der Film auf amüsante Weise vermittelt.

Bewertung: empfehlenswert

Alles koscher! GB 2010, 105 Min., ab 12 J., R: Josh Appignanesi, D. Omid Djalili, Richard Schiff, täglich im Abaton (OmU), Passage; www.senator.de