Das sozialromantische Berliner Duo Haudegen kommt am Donnerstag mithartem Rock und sanften Balladen, die ein wenig an Hannes Wader erinnern, ins Logo.

Logo. "Ein Haudegen ist ein sehr spezieller Mensch, der viel erlebt hat, sowohl Gutes als auch Schlechtes. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit gehören für ihn einfach dazu", sagt Haudegen-Sänger Hagen Stoll. Spezielle Typen sind er und sein Bandkollege Sven Gillert definitiv: tätowiert, Schiebermütze, Zimmermannshose, Muskelberge. Sich selbst bezeichnen die beiden Familienväter auch gerne als Gossenpoeten. Vor der Wende wurden sie im Berliner Plattenbau groß und machten ihre ersten musikalischen Gehversuche noch als Aggro-Berlin-Rapper.

Ihre Vergangenheit als "Joe Rilla" und "Tyron" haben sie hinter sich gelassen. Nun gehe es ihnen um mehr, wie Stoll sagt: "Rein thematisch betreiben wir immer noch so etwas wie Journalismus von der Straße. Wir müssen nur nicht mehr ein bestimmtes Image hochhalten, sondern können emotionaler und authentischer sein."

Musikalisch kanalisiert sich dieser Reifungsprozess in einer Mischung aus hartem Rock und sanften Balladen, die ein wenig an Hannes Wader erinnern. Erzählt werden Geschichten des einfachen Mannes, nicht ganz umsonst sind dabei die Lieblingsvokabeln der Haudegen Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit. Auch wenn diese Wiederbelebung des Arbeiterliedes aus dem Zille-Milljöh mit viel Pathos daherkommt, ist sie durchaus auch ohne Malocher-Vergangenheit genießbar.

Haudegen Do 30.6., 21.00, Logo (Metrobus 5), Grindelallee 5, Karten 18,95; www.haudegen.com