Die letzte Festival-Woche startet ins Finale mit der Präsentation der Studienprojekte

Hamburg. Zwei Wochen Kaltstart-Festival sind vorbei. Zeit zum Durchatmen bleibt kaum. Denn ab heute gehört das Festival dem Nachwuchs, der sein Können in Studienprojekten in der Reihe "Finale" in der Theaterakademie in den Zeisehallen präsentiert. Unter anderem untersucht Lea Connert heute in "Die heilige Cäcilie" Wahrnehmungsmuster der Gegenwart in einer Revuemaschine, Georg Carstens zeigt "Antigonae" als "Hardchorrapsodie". Die anderen vier Festival-Reihen "Kaltstart Pro", "Fringe", "youngstar" und "Autorenlounge" sind abgespielt. Die Besucherzahl von etwa 1800 (Kaltstart Pro) beziehungsweise 600 (Fringe) blieb bei den beiden größten Reihen annähernd gleich. Positiv hat sich ausgewirkt, dass das Festival räumlich im Kulturhaus III & 70 zusammengerückt ist. Allerdings schmort es weiterhin im eigenen Saft, zeigt in erster Linie Theater für Theaterschaffende. Die Reihe Kaltstart Pro hat sich qualitativ weiter auf ein gutes Niveau entwickelt.

Erfreulich waren zum Beispiel "Liebe aus Fernost - Fanpost für Dominik" vom Schauspiel Hannover mit einer wunderbar ironischen Bild-Text-Collage über einen von einer asiatischen Filmstatistin über Jahre gestalkten Schauspieler. Oder die formal und choreografisch starke Arbeit "Halt mir meinen Platz frei, bis ich anders wieder da bin" vom Berliner Hebbel am Ufer über zwei Urzeitmenschen im Stress des schnellen Wandels.

Weniger überzeugte hingegen erneut die Reihe "Fringe". So löblich es ist, eine Plattform für freie Theaterformen zu schaffen, bislang ist sie ein Sammelbecken für Halbgares. So erinnert die Inszenierung "Enter" an besseres Schülertheater. Und in "Bagdad brennt (Baghdad burning)" der Gruppe rama-dramatica kaute eine zwar engagierte Darstellerin Bekanntes über die Klischees und Unwahrheiten des Irak-Krieges wieder. Aber nun heißt es erst mal: Start ins Finale.

Finale beim Kaltstart-Festival bis 2.7., Theaterakademie Zeisehallen; www.kaltstart-hamburg.de