Vorgezeichnete Lebenswege? Gibt es viele. Aber selten führt man wie Achim Ahlgrimm, 54, selbst den Pinsel. Seit seiner Kindheit malt er sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Eine Gabe, die er als Illustrator von Jugendbüchern zur Profession machte. Und abgesehen von einem kurzen Ausflug ins Reich der Pädagogik blieb der Langenhorner seiner selbst gezeichneten Lebenslinie treu. Erst zeichnete er in einer Ateliergemeinschaft; als seine Frau Silke und er zwei Töchter bekamen, wurde ein knallroter Bürocontainer vor dem Wohnhaus zur Werkstatt. In diesem Kreativ-Quader - eingebettet in eine ansehnliche Gartenwildnis und Lieblingsort der vorbeischnurrenden Familienkatze - entstand auch das Umwelthauptstadt-Wimmelbild, das heute dem Abendblatt als Poster beiliegt.

Langenhorn war und ist bis heute das Revier des gebürtigen Hamburgers. Vielleicht trug diese naturnahe Umgebung dazu bei, dass Ahlgrimm nie Fieslinge, sondern nur skurrile Kinderfiguren zeichnet und ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein besitzt. Jedenfalls trennt er vorbildlich Müll und lässt das Auto oft stehen - es sei denn, der Familienbulli wird mal wieder mit Sack und Pack zum Wandern nach Frankreich oder zum Kanufahren nach Skandinavien bewegt. Ach ja, Musik ist dem unprätentiösen Illustrator auch wichtig. "Gelegentlich dilettiere ich an einigen Instrumenten", sagt er. Koketterie eines Künstlers? "Nein, ich sehe mich als Vertreter der angewandten Kunst oder kreativen Handwerker."