Der Pandabär ist so, wie sich viele wünschen, dass das Leben wäre: drollig. Er ist gelebte Putzigkeit, und selbst alteingesessenen Melancholikern zaubert der Pandabär ein Lächeln aufs Gesicht, einen Fingerzeig auf die Hand ob der Welle an Tollpatschigkeit, die der Panda über einen hereinbrechen lässt. Oft wird er in der Depressionstherapie eingesetzt, wo traurige, lethargische Menschen mit Pandas in WGs zusammenleben, um so der Tristesse Herr zu werden.

Der Panda als Tier erscheint uns auf den ersten Blick durch und durch konstruiert. Durch sein Äußeres, dieser Mischung aus zotteliger Pummeligkeit und gutmütigem Tölpel, wirkt er eher wie ein Sportvereinsmaskottchen denn wie ein echtes Tier. Sein Inneres erscheint uns als ein Hort der Niedlichkeit.

Vielleicht ist auch eben das der Grund, warum man den Panda in Deutschland nur selten antrifft. Denn der Panda und der Deutsche, das scheint nicht so recht zusammenzupassen. Auf der einen Seite Disziplin und Ordnung, auf der anderen Seite Possierlichkeit und Schischi. Hitler ließ den Panda gleich ganz verbieten. Panda, das klänge ja schon nach Andersartigkeit, und wenn man ihn, Hitler, als Fixpunkt nehme, dann würde selbst ein Blinder erkennen, dass ein Panda so ganz anders wäre als er. Echte Bären müssten braun sein.

Dabei wird dem Pandabären oft Unrecht getan. Vielleicht sieht er dumm aus, aber in Wahrheit verbirgt sich in dieser Hülle ein nachdenklicher, oft grüblerischer Geselle, dessen äußere Yinyangerscheinung auch vor seinem Inneren nicht halt macht: auch im metaphorischen Sinne ist der Panda schwarz und weiß.

Seiner Popularität hat all das keinen Abbruch getan. Der Panda ist in. Der Ausdruck "My Panda shall fly" ist englisch und heißt, heute wollen wir die Kuh fliegen lassen. Unter diesem Motto huldigt man am 26. Juni im Pudelclub dem Panda. Wer im Pandakostüm kommt, erhält freien Eintritt. Sag ich mal so.