Howard Marks' Leben als Drogenbaron Mr. Nice ist ein filmreifer Stoff - jetzt gibt es den Film dazu

Zeise-Kinos. Für Kiffer ist er eine Mischung aus Robin Hood und dem Weihnachtsmann, für weltweite Behörden ein Schwerkrimineller und für alle anderen irgendetwas dazwischen.

Howard Marks begann in den 70er-Jahren Haschisch zu schmuggeln. Zu seinen "besten Zeiten" unterhielt er zur CIA genauso Kontakte wie zur irischen IRA, zum britischen Geheimdienst MI6 und der Mafia. Er war Chef von 25 Deckfirmen, besaß 89 Telefonnummern und benutzte ein Sammelsurium von 43 Decknamen.

Sein Lieblings-Alias, "Mr. Nice", ist auch der Titel seiner Autobiografie, die 1996, kurz nach seiner siebenjährigen Haftstrafe, erschien. Regisseur Bernard Rose hat das Leben des Oxford-Absolventen verfilmt, der statt Lehrer zu werden, doch lieber zum Großhändler in Sachen Cannabis aufstieg.

Die Komödie mit Rhys Ifans in der Hauptrolle zeichnet das schillernde Leben eines eigentlich viel zu netten Drogenbarons nach, der über Jahre hinweg die Behörden zum Narren hält und es sich gut gehen lässt. Erst nach langen, komplizierten Fahndungsbemühungen der amerikanischen Drogenbehörde DEA kann Marks in Spanien dingfest gemacht werden.

Marks ist immer noch als Streiter für die Legalisierung von Cannabis unterwegs. Statt tonnenweise Drogen zu schmuggeln, reicht er inzwischen Petitionen ein oder versucht, ins britische Unterhaus einzuziehen.

Zur Film-Premiere heute Abend in den Zeise-Kinos schaut nicht nur Regisseur Rose vorbei, auch "Mr. Nice" höchstselbst will sich die Ehre geben. Das Rauchen ist im Kinosaal aber trotzdem verboten.

Mr. Nice (engl. OmU) heute 20.00, Zeise-Kinos (S Altona), Friedensallee 7-9, Karten zu 7,80 unter T. 390 87 70; www.howardmarks.name