Auch schlichte Zweckbauten sind manchmal denkmalwürdig: Erst vor einem knappen Jahr stellte die Hamburger Kulturbehörde die von 1953 stammende Tankstelle am Billhorner Röhrendamm unter Denkmalschutz. Die bereits 1949 erbaute Esso-Station an der Reeperbahn und die mit ihr verbundenen Häuser genießen dagegen keinen behördlichen Schutz. Das mag einerseits daran liegen, dass in den letzten Jahrzehnten ohnehin viel von der originalen Substanz preisgegeben wurde, andererseits fehlt diesem eher schlichten Nachkriegs-Ensemble ein stärker wahrnehmbarer gestalterischer Anspruch. Doch auch in ihrer puren Zweckmäßigkeit ist die legendäre Tanke, zu der die erste Autowaschstraße im Nachkriegsdeutschland gehört, ein erhaltenswertes Denkmal der Nachkriegsmoderne.