Im Stück “End of the Rainbow“ glänzt Marion Martienzen als herzzerrissene Judy Garland

Hamburg. "Somewhere Over The Rainbow", das Sehnsuchtslied der kleinen Dorothy im Märchenfilm "Der Zauberer von Oz", machte Frances Ethel Gumm (1922-1969) als Judy Garland zum Hollywoodstar. Der kometenhafte Aufstieg endete in einem tragischen Absturz mit Drogen und Suff am "Ende des Regenbogens". Von Garlands letzten Lebenswochen und ihrem verzweifelten Comeback-Versuch in London 1969 erzählt Peter Quilter in seinem Stück "End of the Rainbow". Die deutsche Erstaufführung des Melodrams mit Musik inszenierte Martin Blau an den Kammerspielen mit Marion Martienzen. Sie holt aus dem Stück und in der Rolle der Judy das Maximum für sich heraus, singt ausgezeichnet und kann endlich einmal zeigen, was für eine intensive, glaubwürdige und auch komische Schauspielerin sie ist.

Martienzen beherrscht die Allüre der auftrumpfenden und ihre Umwelt manipulierenden Diva so perfekt wie den Zusammenbruch, in dem Garland um eine Pille fleht oder ein Glas Whisky. Seit der Jugend und Hollywoodzeit abhängig von Aufputsch- und Schlaftabletten, versucht sie mit ihrem fünften Mann Mickey (blass: Gunnar Titzmann) von der Sucht loszukommen. Vergeblich. Im Song "The Man That Got Away" singt sich Martienzen herzzerbrechend Judys Leid von der Seele, um dann in den Show-Auftritten am Mikrofon stimmstark die strahlende Entertainerin zu geben. Am Flügel begleitet sie ihr getreuer Pianist Anthony (brav: Thomas Borchert), dirigiert auch die über Ton swingende NDR Bigband. Nach der Pause fällt das Stück ab, doch Martienzen hält wie Judy bis zuletzt bewundernswert durch.

End of the Rainbow bis 7. Juli, Kammerspiele, Karten unter T. 0800/413 34 40