Regisseur Szabolcs Hajdu wirft seine Heldin Mona einfach in absurd-surreale Situationen, quasi als Flucht vor der Wirklichkeit.

Mona (Orsolya Török-Illyés) will das Sorgerecht für ihre kleine Tochter zurück, die sie in die Obhut einer nicht sehr aufmerksamen Tante gegeben hatte. Darum spricht sie beim Jugendamt vor. Doch der Beamte will mehr wissen - wieso, weshalb, warum. Und so beginnt Mona zu erzählen, von dem Volksfest, das sie organisiert hatte, vom anschließenden Sonnenbad am Strand, von der einzigen Liebesnacht, bei der die Tochter gezeugt wird. Von ihrem Vater. Das Ende vom Lied: Sie landet in einem Edelpuff in Liverpool, der so heißt wie dieser Film: "Bibliothèque Pascal".

Während man sich noch fragt, woher der Beamte (und der Zuschauer) die Zeit und Geduld nimmt, sich all das anzuhören, geht einem das Erzählprinzip des Films auf. Regisseur Szabolcs Hajdu wirft seine Heldin einfach in absurd-surreale Situationen, quasi als Flucht vor der Wirklichkeit. Bedenklich, dass hier, en passant, einige Verbrechen geschehen - vom Mord bis zur Sexsklaverei. Im Bordell sorgen als Rollenspiele literarische Figuren, von Jeanne d'Arc bis Desdemona, für sexuelle Lust. Ein Bildungsdünkel, der so gar nicht zum Rest des Films passt.

Bewertung: belanglos

Bibliothèque Pascal Ungarn/D/ England 2010, 114 Min., ab 16 J., R: Szabolcs Hajdu, D: Orsolya Török-Illyés, Andi Vasluianu, Razvan Vasilescu, täglich im Passage; www.bbp-film.de