Modemacherin Katharina Hovman zeigt, wie chic ein Recycling-Kleid sein kann

Flaschendeckel sind fotogen. Wer's nicht glaubt, wird bei der Modenschau "Arts meets Fashion!" eines Besseren belehrt. Die Models, die die Entwürfe der Hamburger Modedesignerin Katharina Hovman zeigen, tragen im wahrsten Sinne Kunst am Körper. Die Kleider und Blusen sind maßgeschneiderte Drucke des Werbefotografen Till Leeser, der mit Vorliebe Weggeworfenes wie Plastiknetze und Verschlüsse in Assemblagen verewigt. "Die ausdrucktarken Farben und Strukturen eignen sich hervorragend, um meiner puristischen Mode Tiefe zu geben. Außerdem faszinierte mich die Idee, die zu Kunst verwerteten Abfälle ein erneutes Mal ins Dekorative zu verwandeln."

Der Anstoß fürs gemeinsame Projekt machte ein Messebesucher in Peking. "Ein Mitarbeiter einer großen Druckerfirma war so von meiner Kunst begeistert, dass er mir anbot, ein Motiv auf ein Material meiner Wahl zu drucken, egal ob Stein, Holz oder Kunststoff." Leeser entschied sich für Baumwolle. Aus dem digital bedruckten Unikat schneiderte die Designerin das erste von mittlerweile sieben kunstvollen Kleidern. Die Modelle aus Baumwolle und Mikrofasertaft sind zwar auffällig, dennoch gut tragbar. Nicht nur von der Optik sind die beiden Kreativen begeistert. "Unsere Zusammenarbeit ist ein eigener Recyclingkreislauf", sagt Katharina Hovman. Wenn die Resonanz positiv ist, könnte aus den Unikaten eine kleine Kollektion werden, mit Stückpreisen um 500 Euro. Wer sich einen kunstvollen Druck nicht an den Körper, sondern lieber an die Wand hängen will, kann gleich nach der Modenschau zugreifen: Leesers Bilder stehen dann zum Verkauf.

Arts meets Fashion! Do 9.6., Einlass 19.30, Fabrik der Künste (Bus 112/312), Kreuzbrook 10/12, Eintritt frei; www.fabrikderkuenste.de