Simon Frontzek, Keyboarder von Tomte, präsentiert seine Soloplatte am Donnerstag in der Zentrale am Alstertor.

Zentrale. Es kommt nicht von ungefähr, dass Sir Simon eine warm scheinende alte Stehlampe auf dem Cover seines zweiten Soloalbums zeigt. "Goodnight, Dear Mind ..." heißt die Platte, die vor Kurzem bei Strange Ways erschienen ist. Und Sir Simon erzählt darauf Gute-Nacht-Geschichten für unruhige Geister und sensible Seelen.

Einer größeren Schar von Indie-Pop-Freunden dürfte Sir Simon, der bürgerlich Simon Frontzek heißt, seit 2008 als Keyboarder von Tomte bekannt sein. Doch in seiner Berliner Heimat hat sich der junge Mann, der so wunderbar nachdenklich durch seine Brille schauen kann, längst musikalisch ausgedehnt. In seinem Studio nahe der Oberbaumbrücke nimmt er tagsüber Songs für andere Bands auf - und nachts für sich selbst. In den Stunden des Abends entstand ein intimer Gitarrensound. Mal leicht gezupft, als wehe ein kühler Luftzug aus dem Dunkel draußen durchs Fenster. Mal auch elektronischer, kratzender, driftender. Als führten die Lieder dann doch weg von der heimelig leuchtenden Lampe, hinaus in die nächtliche Stadt.

Allen Stücken von Sir Simon ist gemein, dass er das Slackerhafte, das Schlurfige und Lässige mit der Herzlichkeit des Singersongwriters mischt. Und als guter Geschichtenerzähler singt Sir Simon in Songs wie "Birthday, Christmas, New Year" von all den wichtigen Kleinigkeiten, die das Leben zwischen den großen Festen ausmachen.

In der Zentrale, hoch über dem Thalia-Theater, baumeln bunte Glühbirnen unter der Decke. Sir Simon wird bestimmt auch das ein oder andere Herz zum Leuchten bringen.

Sir Simon: Do 9.6., 21.00, Zentrale (S/U Jungfernstieg), Alstertor, Eintr. 10,-; www.sirsimonbattle.com