Haus Drei. Muss man erst 18 Jahre alt werden, um ausgiebig und ungehemmt tanzen zu gehen? Nein, muss man nicht. Ist Alkohol nötig, um Spaß mit Freundinnen zu haben? Absolut nicht. Eigentlich braucht es für ein gepflegtes Tanzvergnügen nur einige Kamele, Bauchtanztücher und eine Discokugel. Das weiß auch das Team um die Sozialpädagogin Christina Dorau. Sie leitet den Kinderbereich des Hauses Drei in Hamburg-Altona.

1973 schlossen sich engagierte Eltern und Altonaer Bürger zusammen, um sich für eine Verbesserung der Freizeitsituation von Kindern und Jugendlichen in Altona einzusetzen. Aus dieser Initiative ging 1982 das Haus Drei hervor. Das Konzept des Vereins: mit offener, interkultureller Arbeit die Freizeit von Kindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren zu gestalten. Hinzu kommt ein hohes Maß an Selbstständigkeit, Mitbestimmung und individuellen Freiräumen.

Die orientalische Mädchendisco ist eines von mehreren Angeboten, die das Veranstaltungsprogramm ergänzen, seit inzwischen vier Jahren gehört sie nun schon zum Programm von Haus Drei. Hier können sich Mädchen in einer Art Schutzraum bewegen und tanzen, ohne von neugierigen Blicken bewertet und gestört zu werden - denn dass Jungs beim Tanzen nur stören, das ist zumindest in diesem Alter noch steinernes Gesetz.

Den Mädchen hilft das zwanglose Miteinander, sich jenseits gängiger Geschlechterkonzepte auszuprobieren und Spaß zu haben. Durchschnittlich 50 Mädchen nehmen an einem Nachmittag im Partylicht teil, um zu tanzen, zu klönen und sich schminken zu lassen. Über Mund-zu-Mund-Propaganda ist der Tanzspaß mittlerweile zum Highlight geworden. Dass auch die eigene Musik mitgebracht werden darf, ist ein zusätzliches Plus.

Orientalische Mädchendisco heute, 15.00-17.30, Haus Drei, Hospitalstraße 107 (S Holstenstraße), ab 5 J., 0,50 Euro Eintritt; www.haus-drei.de