Die University Players zeigen heute im Audimax “Love and Money“ von Dennis Kelly, ein Drama um das Wechselspiel von Geld und Liebe

Audimax. Wir können uns nicht aus der Krise shoppen, warnten die Pet Shop Boys vor drei Jahren auf dem Höhepunkt der weltweiten Pleitewelle. Dem Brit-Pop-Duo war ihr Landsmann Dennis Kelly mit "Love and Money", seiner 2006 uraufgeführten Farce über Kaufsucht, um Nasenlängen voraus.

Kelly demonstriert in seinem Drama von Jess und David, wie Geld die Liebe bedingt und sie zugleich zerstört. Am Thalia-Theater hat Stephan Kimmig das Stück inszeniert. Die University Players, 1980 als Workshop für theaterbegeisterte Studenten gegründet, zeigen in ihrer Aufführung nun die Originalfassung in englischer Sprache und fordern zu einem interessanten Vergleich heraus.

"Ich will es ein bisschen wie im Fernsehen", wünscht sich die frisch verheiratete Jess. Sie verwechselt Werbesendungen mit der Wirklichkeit und versorgt sich mit "Sonderangeboten", bis ihr und ihrem Mann der Schuldenberg über den Kopf wächst. In ihrer Verzweiflung unternimmt sie einen Selbstmordversuch. Anstatt Jess zu helfen und sie zu retten, hilft David ihrem Tod mit Alkohol nach, ist seine Frau und nun auch ihre Schulden los. Jetzt kann er sich endlich den neuen Ford leisten.

Dennis Kelly, 1970 in London geboren und in Deutschland vor allem durch "D.N.A.", sein 2007 publiziertes und hier viel gespieltes Stück über Gewalt unter Schülern bekannt geworden, rollt die skizzenhaft und in Zeitsprüngen erzählte Geschichte über Jess und David vom tragischen Ende her auf. Der Schrecken steht so am Anfang und das hoffnungsvolle Glück mit der Hochzeit am Ende. Vor Brüchen in den Figuren und krassen Effekten hat der sozialkritisch engagierte Dramatiker keine Scheu.

Love and Money Mo 19.30, Audimax (U Hallerstraße, Metrobus 4/5), Von-Melle-Park 4, Karten zu 12,-, erm. 8,- unter T. 42 838 48 52 und up@uni-hamburg.de ; www.universityplayers.de