Abaton. Spätestens seit Komiker Hape Kerkeling sich auf den Jakobsweg gemacht und damit einen Bestseller gelandet hat, ist Wandern als Ausstieg aus dem Alltag schwer angesagt. Eine Pilgerreise der ganz besonderen Art unternimmt der verschrobene Protagonist in Nick Baker-Monteys' Spielfilmdebüt "Der Mann, der über Autos sprang".

Julian (Robert Stadlober) flieht aus einer geschlossenen Anstalt in Berlin und macht sich auf nach Bayern, um mit der Kraft des Gehens die Herzerkrankung des Vaters seines besten Freundes zu heilen. Der Freund starb einige Jahres zuvor bei einem Autounfall, den der damals 19-jährige Julian verschuldet hatte. Zu dem Wanderer gesellen sich bald noch die ausgelaugte Klinikärztin Ju (Jessica Schwarz) sowie die frustrierte Hausfrau Ruth (Anna Schudt).

Wem das zu sehr nach esoterischem Kitsch klingt, hat nicht ganz unrecht, ist aber trotzdem auf dem Holzweg: Dieser Zufuß-Film durch die Provinz entwickelt seinen eigenen Humor. Bei der Hamburg-Premiere stellen Baker-Monteys und Stadlober heute ihre Nomaden-Geschichte selbst vor.

Der Mann, der über Autos sprang Mo 20.00, Abaton (Bus 4, 5), Allende-Platz 3, www.abaton.de