Matthias Opdenhövel ist weg, jetzt kommt Steven Gätjen: Der Hamburger moderiert heute Abend erstmals die Sendung “Schlag den Raab“.

Hamburg. Nein, Steven Gätjen will nicht reden. Ein Treffen? Unmöglich. Ein Telefonat? Nein, wirklich nicht. An diesem Sonnabend moderiert der Hamburger über vier Stunden lang und zum ersten Mal eine der erfolgreichsten Unterhaltungsshows im deutschen Fernsehen: "Schlag den Raab" auf ProSieben. Er ist der Nachfolger von Matthias Opdenhövel, der aus Stefan Raabs Riege zur ARD-"Sportschau" abgewandert ist. Aber darüber reden will der 38-Jährige nicht. Noch nicht.

"Erst machen, dann reden", heißt die Ansage seines Managements. Lediglich ein paar Zitate gibt der Sender vor Gätjens Jobantritt heraus. "Ich darf eine der spannendsten und erfolgreichsten Unterhaltungsshows im deutschen Fernsehen moderieren", lässt er ausrichten. Oder: "Schon als Zuschauer war ich von der Hartnäckigkeit und Strategie fasziniert, mit der Stefan und die Kandidaten unglaubliche Leistungen vollbracht haben." Aha.

Aber wer ist dieser Steven Gätjen eigentlich? In den vergangenen Jahren hielt sich der Hamburger eher hinter den Kameras auf: Bei den MTV Europe Music Awards kommentierte er aus dem Off, ebenso beim diesjährigen Halbfinale des Eurovision Song Contests. Wenn er für ProSieben am roten Teppich der Oscar-Verleihung im Einsatz ist, stehen die Stars im Vordergrund. "Die Show ist der Star", zitiert nun auch ProSieben den neuen Spielleiter des Millionen-Spektakels. Und genau dieses nordische Understatement dürfte ihn zum richtigen Mann für Stefan Raabs Ego-Show machen.

Von 1999 bis 2001 war Steven Gätjen das Gesicht des Boulevardmagazins "taff". Ob Günter Jauch sein Vorbild sei, fragte der "Spiegel" den damals 28-Jährigen, als er im Anschluss bei ProSieben die Quizshow "Speed - Time is Money" übernahm. Davon sei er noch weit entfernt, erkannte dieser damals - und moderierte in den Jahren danach ohne überragende Quoten bei seinem Haussender Spieleshows wie "Fort Boyard", "Sommermädchen" oder das Finale von "Gülcans Traumhochzeit". 2006 gehörte er auch zum Moderations-Team der Fußball-Bundesliga bei Arena. Und das, obwohl Gätjen bei einem Casting des Musiksenders MTV vor vielen Jahren nach eigenen Angaben "absolute Talentfreiheit als Moderator" attestiert wurde.

Drei Jahren war der gebürtige Amerikaner alt, als er mit seinen Eltern und den zwei Brüdern von Phoenix nach Blankenese kam. Sein Vater hatte damals eine Stelle als Internist am Altonaer Kinderkrankenhaus angenommen. Während sein Bruder Daniel Medizin studierte und Andy Schauspieler wurde ("Operation Walküre", "Der Kommissar und das Meer"), volontierte Steven Gätjen bei OK Radio. Danach fing er als Redakteur und Produzent bei MTV an, jobbte in den USA und in London - bis er schließlich bei ProSieben und "taff" landete.

Jetzt also die Primetime-Show am Sonnabend. Für den HSV-Fan, der zuletzt auch Events wie eine "McDonald's"-Firmenveranstaltung oder Modenschauen moderiert hat, dürfte der Schritt aus dem Off um 20.15 Uhr auf ProSieben ein großer sein.

Nach dem Sieg von Stefan Raab in der vergangenen Ausgabe sind nun eine Million Euro im Jackpot von "Schlag den Raab" - für Steven Gätjen dürfte es an diesem Abend um mehr gehen.