Was Hollywood kann, kann Österreich auch: Aus der erfolgreichen Fernsehserie “Kottan ermittelt“ wird ein Kinofilm.

Was Hollywood kann, kann Österreich auch: aus erfolgreichen Fernsehserien von gestern (potenziell) erfolgreiche Kinofilme von heute zu machen. 26 Jahre, nachdem Inspektor Kottan seinen letzten Fernsehauftritt hatte, folgt nun sein erster Leinwandauftritt. Für Kontinuität stehen dabei sowohl "Kottan"-Darsteller Lukas Resetarits als auch Regisseur Peter Patzak, der sämtliche der 19 Fernsehauftritte des unorthodoxen Polizisten inszeniert hat.

Zumal mit dem dritten "Kottan"-Darsteller, dem Kabarettisten Lukas Resetarits, fand die Serie zu sich selbst: mit den vom Slapstick inspirierten Running-Gags wie der Wagentür, die von einem vorbeifahrenden Auto abgerissen wird, oder dem Polizeipräsidenten, der im Clinch mit seiner Kaffeemaschine liegt. Die Geschichten wurden dabei immer rudimentärer, die Folgen mehr zu einer Nummernrevue kabarettistischer Einlagen.

Daran knüpft auch der Kinofilm an. "Rien ne va plus" steht auf den Spielkarten, die sich neben den drei Mordopfern finden, die innerhalb von 24 Stunden die Wiener Polizei beschäftigen. Dazu stehen auf deren Rückseite sieben Namen, allesamt erfolgreiche Teilnehmer eines verbotenen Pyramiden-Spiels. Und so wird der vom Dienst suspendierte Major Adolf Kottan beauftragt.

Sieht man von den notwendigen Neubesetzungen einiger zentraler Rollen ab, weil deren ursprüngliche Darsteller mittlerweile verstorben sind, so spricht aus jeder Pore des Films Kontinuität, auch die neuen Darsteller fügen sich nahtlos in das Konzept ein. Weiterentwicklungen dagegen sind so minimal, dass man als Zuschauer den Eindruck hat, die Zeit ist stehen geblieben - die Chance, die älter gewordene Hauptfigur für etwas Neues zu nutzen, wurde gründlich vertan.

Bewertung: belanglos

Kottan ermittelt: Rien ne va plus Österreich 2010, 113 Min., ab 12 J., R. Peter Patzak, D: Lukas Resitarits, Robert Stadlober, Udo Samel, täglich im UCI Othmarschen Park; www.kottan-ermittelt.at