Zu Beginn ihrer Hamburger Amtszeit setzte Generalmusikdirektorin Simone Young mit Hindemiths "Mathis der Maler" ein Stück auf den Spielplan, das sich mit dem Problemfeld Künstler - Macht - Gesellschaft beschäftigt. Mit Pfitzners "Palestrina", der am 5. Juni Premiere an der Dammtorstraße hat, folgt nun eine Künstler-Oper, in der Macht, Ohnmacht und ihre Folgen wichtige Rollen spielen - wie auch in der Biografie von Pfitzner selbst.

Dessen politische Einstellung in den 1920er- und 30er-Jahren war alles andere als korrekt, er war übler Antisemit und übler Karrierist. Die Oper über den 1594 gestorbenen Kirchenmusikkomponisten Palestrina und den Zwiespalt zwischen Wollen und Sollen wurde bereits 1917 uraufgeführt, sie gilt als sein Hauptwerk und steht musikalisch in der Tradition Wagners.

Im Januar 2009 hatte die Inszenierung von Christian Stückl - durch seine Arbeit bei den Passionsspielen von Oberammergau thematisch qualifiziert - an der Münchner Oper Premiere, nun wiederholt Young ihr Dirigat der Koproduktion im eigenen Haus. Die Titelpartie singt Roberto Saccà.

Palestrina Premiere So 5.6., 17.00. Staatsoper.(U Stephansplatz), Dammtorstr., Karten 6,- bis 158,- unter T. 35 68 68; www.hamburgische-staatsoper.de