Best of Animation 5 zeigt Trickfilm-Highlights aus Stuttgart

Der Mai ist Trickfilmzeit, besonders in Baden-Württemberg. Im Frühlingsmonat treffen sich rund um den Stuttgarter Schlossplatz in wenigen Tagen zum 17. Mal Zeichner, Kneter und andere Spezialisten zum Internationalen Trickfilm-Festival. Ebenso traditionell erscheint kurz vorher eine DVD mit den Highlights des Festivals aus dem Vorjahr. 2010 kamen 50 000 Zuschauer. Die DVD ist stets eine vielfältige und sehenswerte Bestandsaufnahme der Techniken und des Genres. Digital wird so dokumentiert, was nicht nur Schwaben begeistert oder betroffen macht - schließlich erzählt das Genre auch überzeugende Minidramen.

In der französischen 3-D-Animation "Logorama", die im vergangenen Jahr den Oscar für den besten Animationskurzfilm gewann, wird die Werbung auf die Spitze getrieben. Eine imaginäre Stadt und ihre Bewohner bestehen fast ausnahmslos aus Werbefiguren und -logos. Da jagen die offenbar in den Polizeidienst gewechselten Michelin-Männchen den Burger-Clown Ronald McDonald durch die Straßen, an deren Rändern Afri-Cola-Palmen wachsen.

"Schöne Familienporträts sind meine Stärke", sagt der Fotograf in der britischen 2-D-Rotoskopie "A Family Portrait". Aber der Ruf fliegt ihm um die Ohren, denn die familiäre Fassade ist nur dünn. Vater, Mutter und Kinder tauschen vor dem Objektiv Gehässigkeiten aus und verwandeln sich in monströse Beziehungsneurotiker.

Aus Spanien kommt die von Antonio Banderas mitproduzierte Computeranimation "La dama y la muerte", in der eine alte Frau von einem Sensenmann schon in Richtung helles Licht geführt wird; da wird sie von der Hand eines Arztes zurückgerissen, der sie wiederbelebt. Es entbrennt ein Kampf zwischen dem Tod und dem Mediziner. Ein sehenswerter Kampf natürlich.

Best of Animation 5 87 Min., ohne Altersbegrenzung, absolut Medien, ab 30.4. im Handel