Der Netz-Navigator führt heute zu einem Metallklotz, der die Kreativität beflügelt

World Wide Web. Esoteriker schwören auf Bernstein, Jade und andere Klunker, um ihr kreatives Potenzial zu fördern. Doch um zu wirklichen künstlerischen Höchstleistungen zu kommen, braucht es schon Schweizer Wertarbeit aus geschliffenem Stahl.

Die Firma Wenger stellt Taschenmesser her, solche mit ausklappbaren Klingen, Korkenziehern und allem möglichen anderen Gedöns. Und irgendein Eidgenosse scheint nach zu viel Hochprozentigem eine tolle Idee gehabt zu haben: "Wie wär's denn, wenn wir einfach mal alles, was uns einfällt, in ein einziges Messer stopfen?" Niemand hat den Wahnsinnigen an der Durchführung gehindert, das Ergebnis heißt Gigant und verfügt laut Produktbeschreibung über "87 Werkzeuge mit 141 Funktionen".

Nun hat der 600 Euro teure und fast anderthalb Kilo schwere Brocken etwas erreicht, das die Macher wohl nicht erwartet haben: Er hat Fans. Beim Onlinehändler Amazon haben sich mehr als 500 Rezensionen angesammelt, die die Idee vom Alles-dabei-Messer immer weiterdrehen - und dabei so tun, als hätte der Gigant bereits alles Mögliche und Unmögliche an Bord. So berichtet ein "Kunde", dass ihm der eingebaute Panic-Room doch "ziemlich karg" vorkäme, andere beschweren sich über die fehlende Kindersicherung am Fluxkompensator oder weisen darauf hin, dass gemäß der Schweizer Gesetze das zur Standardausstattung gehörende Minarett entfernt werden musste. Das Ganze sei außerdem nicht ungefährlich: Es sollen sich bereits Kunden in dem Riesenmesser verlaufen haben.

Auf Messers Schneide: tinyurl.com/SchweizerGigant