Du, ich, wir beide zu ClickClickDecker im Knust - gleich an zwei Abenden.

"Du Ich Wir beide zu den Fliegenden Bauten", heißt das neue Live-Album von ClickClickDecker und der Hamburger Songwriter beschreibt diesen Konzertabend beim Reeperbahn-Festival 2009 als "eines der wichtigsten und bewegendsten Erlebnisse meiner Künstlerkarriere". Damals war das Zelt der Fliegenden Bauten zum Bersten gefüllt und doch fühlten sich die Zuschauer, als seien sie allein mit den Musikern. Von ihnen ging so viel Freude aus.

Kevin Hamann, so der reale Name des Indiekünstlers, reduziert seine Songs zusammen mit seinem guten Freund und Multi-Instrumentalisten Oliver Stangl auf ihr emotionales Gerüst: Ganz leise, bedacht und intim: Gitarre, Klavier und der Sinn fürs Wesentliche. Stangl ist dabei "an vielen Instrumenten" und der Sänger "an meiner alten Gitarre". Doch bei aller schüchterner Bescheidenheit, "die Gitarre", die Kevin seit 20 Jahren spielt, ist fabelhaft.

Schon bei seinen früheren Songs, den selbst veröffentlichen alten Sachen wie auch bei den ersten beiden Alben auf dem Label Audiolith von 2005 und 2006, ging es relativ reduziert zu. Doch im Gegensatz zur toll inszenierten aktuellen Platte beschränkten sich diese auf den Lo-Fi-Aspekt, die die Alben damals auszeichnete. Man konnte es sich vorstellen: Wie Kevin Hamann, damals Mitte 20, auf der Bettkante seiner Wohnung in Bahrenfeld saß und die Songs selbst einspielte. Ganz unmittelbar. Wie er davon sang, besoffen im 3er-Linien-Bus eingeschlafen zu sein.

So wurde aus Liedern wie "Wer erklärt mir, wie das hier funktioniert" und "Wer hat mir auf die Schuhe gekotzt" Hymnen einer Szene, deren Mitglieder auf die gleichen Partys gingen, in der Kneipe "Mutter" tranken, sich verbunden fühlten, im Grünen Jäger feierten, früher mal Hardcore hörten und ihr Leben als permanente Sinnsuche erlebten. Das sind viele Menschen, und mit dem gereiften letzten Studioalbum "Den Umständen entsprechend" wurden es noch mehr Fans.

Kein Wunder also, dass der Andrang zur aktuellen Tour in Hamburg besonders hoch ist. An zwei Abenden tritt ClickClickDecker im Knust auf. Vielleicht noch intimer als in den Fliegenden Bauten, denn bestuhlt passen nur 200 Leute herein.

ClickClickDecker So 24.4., Mo 25.4., 20.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Restkarten für 25.4. zu 12,- im Vvk.; www.clickclickdecker.de