Geplant als eine Erinnerung an das Reaktorunglück in Tschernobyl vor 25 Jahren, wurde der Film von der Realität in Fukushima überholt.

Eine Explosion im Kernkraftwerk in Tschernobyl. Parteifunktionär Valerij rennt in der Nacht noch hin und hört, wie unterschiedlich die Verantwortlichen die Situation bewerten. Ihn packt große Angst, er will nur noch weg. Mit seiner Freundin läuft er zum Bahnhof der Stadt Prypjat. Aber ihr Absatz bricht, sie verpassen den rettenden Zug.

Bis hierhin ist "An einem Samstag" ein packender Film über die Katastrophe aus der subjektiven Sicht eines Beteiligten, in beeindruckenden Handkamerabildern von Oleg Mutu festgehalten. Aber dann kommt der Film zum Stillstand. Den Rest der Laufzeit gibt der Regisseur für Szenen mit feiernden, tanzenden, trinkenden Menschen aus. Ahnungslos oder fatalistisch ergeben sie sich der tödlichen Strahlengefahr. Das wirkt leider so, als seien dem Regisseur die Ideen ausgegangen.

Als der Film im Februar im Berlinale-Wettbewerb gezeigt wurde, ahnte noch niemand, dass dies weit mehr werden würde als nur eine Erinnerung an das Reaktorunglück in Tschernobyl vor 25 Jahren. Mittlerweile ist die Handlung leider von der Realität im japanischen Fukushima eingeholt, wenn nicht überholt worden.

Bewertung: belanglos

An einem Samstag Russland/D/Ukraine 2011, 99 Min., ab 12 J., R: Alexander Mindadze, D: Anton Shagin, Svetlana Smirova-Martsinkievich, Stanislav Riadinskij, täglich im UCI Mundsburg; www.aneinamsamstag-derfilm.de