Parallelen zu “Twilight“: Der Märchenfilm “Red Riding Hood“ von Regisseurin Catherine Hardwicke bietet zwar digitale Tricks, aber wenig Drama.

Der Werwolf geht um in "Red Riding Hood", mit dem Regisseurin Catherine Hardwicke anzuknüpfen versucht an den von ihr inszenierten ersten Film der "Twilight"-Saga. Auch hier gerät eine junge Frau in den Bann des Unheimlichen, das sie herausfordert, ihre bisherige Existenz hinter sich zu lassen. Schauplatz ist ein mittelalterliches Dorf, dessen Bewohner einen Pakt geschlossen haben mit einem monströsen Werwolf: Einmal im Monat wird ihm ein Tier geopfert, dafür lässt er die Dorfbewohner in Frieden. Doch jetzt fordert der Wolf ein Menschenleben ...

Das Opfer ist die ältere Schwester von Valerie, deren arrangierte Hochzeit kurz bevorsteht. Obwohl sie seit Langem den Holzfäller Peter liebt, soll sie mit Henry, dem Sohn der reichsten Familie, vermählt werden. Als Valerie dem Werwolf gegenübersteht, ist sie in der Lage, dessen Stimme zu vernehmen: Er bietet ihr an, gemeinsam fortzugehen. Aber wer verbirgt sich hinter dem Wolf, von dem der mittlerweile herbeigeholte Werwolfjäger Pater Salomon behauptet, er sei tagsüber in menschlicher Gestalt unter den Dorfbewohnern? Etwa Peter? Oder aber Valeries Großmutter, die sich manchmal ziemlich merkwürdig verhält?

Es spricht nicht für "Red Riding Hood", dass seine stärksten Momente jene sind, in denen Gary Oldmans Pater Salomon Zwietracht unter den Dorfbewohnern säht. Amanda Seyfried als Valerie ist zwar im Zwiespalt ihrer Gefühle und in ihrem leuchtendroten Cape eine ansprechende Heldin, aber hier hapert es mit dem Drama, von dem unverkennbar digitalen Werwolf ganz zu schweigen. Eine vertane Gelegenheit für ein modernes Märchen.

Bewertung: belanglos

Red Riding Hood USA 2011, 100 Min., ab 12 J., R: Catherine Hardwicke, D: Amanda Seyfried, Gary Oldman, Virginia Madsen, täglich in den Cinemaxx- und UCI-Kinos; www.redridinghood-derfilm.de