Halle. Großer Leichtsinn bringt Hauptkommissar Herbert Schmücke (Jaecki Schwarz) in Lebensgefahr: Im Alleingang will er die Entführer der 18-jährigen Lissi schnappen - und wird aus dem Hinterhalt niedergeschossen. In dem "Polizeiruf 110 - Ein todsicherer Plan" sind kaum fünf Minuten vergangen, da liegt er in einer Blutlache im Matsch. Sehr real wirkt dieses polizeiliche Vorgehen nicht, doch der Dramaturgie des Films gibt es eine zusätzliche emotionale Note.

Unbekümmert läuft Lissi (Michelle Barthel) durch ein gutbürgerliches Viertel - bis ein schwarzer Wagen hält und zwei Männer sie von der Straße wegzerren. Es dauert nicht lange, bis die Entführer von den getrennt lebenden Eltern des Teenagers eine Million Euro fordern. Natürlich sollen sie - einfühlsam gespielt von Julia Bremermann und Heikko Deutschmann - keine Polizei einschalten. Und natürlich halten sie sich nicht an diese Forderung. Schnell tauchen im noblen Anwesen der Mutter - Besitzerin einer boomenden Firma im Bitterfelder "Solar Valley" - die Kommissare Herbert Schneider (Wolfgang Winkler) und Nora Lindner (Isabell Gerschke) auf.

Mitten in der Energie-Wende, die so bei den Dreharbeiten nicht vorhersehbar war, wirft Regisseur Jorgo Papavassiliou einen Blick hinter die Kulissen von Solar-Produzenten. Diese kommen hier nicht gut weg. Ihre Kinder verachten das scheinheilige Verhalten ihrer reichen Eltern und wenden sich lieber anderen sozialen Gruppen zu.

Polizeiruf 110 So 20.15 Uhr ARD