Hamburg. Das erlebt man nicht jeden Tag. Allen, die seinen Spielstätten-Shuttle-Dienst nutzen wollten, versprach Festivalleiter Christian Concilio intime Kenntnisse aus der Gedankenwelt der Kultursenatorin. Nicht nur dank der frechen Anmoderation von ihm und Ko-Leiterin Tatjana Dübbel konnte sich der Auftakt des Theaterfestivals 150 % Made in Hamburg im Lichthof-Theater sehen lassen.

Maja Hoffmann, Tim Stegemann und Björn von der Wellen schultern 28 Blitzrollen, um in der Revolutionsrevue "Dantons Tod. Willen. Zur. Veränderung." das ganze hitzige Spektrum von Aufruhr, Verführung und Verrat durchzudeklinieren. Verbale Scharmützel tragen sie im Wiegeschritt zur Synthie-Orgel aus. Das ist zwar von Regisseur Torge Kübler ein bisschen wirr erdacht, aber flott und erbaulich vorgeführt.

Ausgesprochen vorzeigbare Qualität bot auch die Uraufführung "Schwics" von Hans-Jörg Kapp. Flankiert von einem Neurologen und einem Performer mit Tourette-Syndrom, präsentierte Stimmkünstlerin Frauke Aulbert Kurt Schwitters zungenbrecherisches Lautgedicht "Ursonate". Konzentriertes, unaufwendiges Theater. Hier zählt die Idee, und die stimmt.

150 % Made in Hamburg bis 17.4.; www.festival150prozent.de