Hamburg. Selten so entspannt und ruhig eine Tanzvorstellung verlassen. Die Akteure in Begüm Erciyas' Experiment "The Lake" beherrschen schlafwandlerisch die Autosuggestion und lassen das Publikum großzügig an ihrer Konzentrationskunst teilhaben.

In "Walz'r" dekonstruiert Jenny Beyer eine (soziale) Tanzform und spielt leichtfüßig mit Zitaten aus der (Tanz-)Kunst-Geschichte. Das Quartett posiert, übt Ballett im verfremdeten Kontext. Oder es rudert auf dem Trockenen einen Reigen anmutiger Wassernymphen, ironisiert die nassen Filmmusicals der "Badenden Venus" Esther Williams. Hier wedeln nicht Möchtegern-Tänzer irgendwie mit den Armen, hier sind Profis am Werk, die wissen, was sie tun. Ob das vom Publikum so verstanden wird wie gedacht, ist eine andere Frage. Doch die Performance von Beyer und ihrem Team spricht für sich. So gekonnt macht Konzepttanz Spaß. Erfreulicherweise ist er manchmal besser als sein Ruf.

The Lake 14.-16.4., 19.00; Walz'r, 21.00, Kampnagel, Karten T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de