Hamburg. "Tanz als Kunst lebt nur, wenn Neues erschaffen wird", sagte Ballett-Intendant John Neumeier zu Beginn der "Jungen Choreografen" im Schauspielhaus. Und in der Tat zeugten einige unter den zehn präsentierten Werken von Originalität, unabhängiger Bewegungssprache und Humor.

Das Spektrum reichte vom neoklassischen Pas de deux bis zu Yuka Oihis tanztheatralischer Collage, einem von Beziehungskonflikten und Tod überschatteten Requiem. Thiago Bordin bewies im Raffinement seines subtil sich zwischen Joelle Boulogne und Carsten Jung entspinnenden (Abschieds-)Dialogs, dass weniger mehr sein kann. Von Bildern und Komik aus Animationsfilmen ließen sich Yohan Stegli und Lennart Radtke inspirieren. Stegli zeigte mit Schülern des Bildungszentrums Hören und Kommunikation die lustige Tanzhumoreske "Looking for Wendy", eine Parodie auf Peter Pan. Radtke amüsierte mit gut beobachteten, ironisch pointierten Großstadt-Szenen zu George Gershwins "Rhapsody in Blue". Ein Glanzpunkt zum Finale. Verdienter Jubel für den großen Spaß an der Sache und den enormen Einsatz aller.