Der neue Spielplan am Thalia präsentiert eine Handke-Uraufführung, Klassiker und Komödien

Hamburg. Neun Premieren im Großen Haus, davon zwei Gegenwartsstücke und eine Uraufführung plant Thalia-Intendant Joachim Lux in der kommenden Spielzeit mit seinem Team. Vier Koproduktionen - drei mit den Salzburger Festspielen, eine mit der Ruhrtriennale - gehören dazu. Mit Tankred Dorsts "Merlin oder das wüste Land", inszeniert vom jungen Regisseur Antú Romero Nunes, eröffnet das Thalia am 3. September die Saison. Es folgt die Uraufführung von Peter Handkes "Immer noch Sturm" (17. September, Regie: Dimiter Gotscheff), dann Nicolas Stemanns Inszenierung von "Faust I und II", das zunächst bei den Salzburger Festspielen gezeigt wird. Am 30. September hat das Großprojekt in Hamburg Premiere. Der "Faust"-Marathon wird zumeist an zwei Abenden gezeigt. Zur Premiere, sowie am 1. und 3. Oktober besteht jedoch die Gelegenheit, beide Stücke im Thalia in Folge zu sehen. Der Vorverkauf läuft.

Shakespeares "Macbeth" steht ebenso auf dem neuen Programm wie Tschechows "Kirschgarten", beide von Luk Perceval inszeniert. Im November wird Herbert Fritsch, der beim diesjährigen Theatertreffen gleich doppelt vertreten ist, die eigentlich schönste deutsche Komödie und Klamotte "Der Raub der Sabinerinnen" inszenieren. Stefan Pucher bringt ein Autorenprojekt auf die Thalia-Bühne -"Quijote. Trip zwischen Welten", und die am Haus so erfolgreiche Jette Steckel führt Regie bei "Dantons Tod".

Sechs Inszenierungen sind in der Gaußstraße geplant. Bei vielen Arbeiten steht das Thema "Gut und Böse" im Mittelpunkt. Insgesamt steht das Haus ökonomisch durchwachsen da - auch, weil finanzielle Zusagen noch nicht eingehalten worden sind. Eine Zuschauersteigerung um 14 000 auf 167 337 gab es dennoch in dieser Saison. Das Thalia, das zwei Millionen Euro weniger als das Schauspielhaus bekommt, hofft auf Ausgleich.